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Wie oben, so unten. Wie innen, so außen.

Lesezeit: ca. 3 min.

 

Es gibt Tage, da fühlt man sich einfach so richtig unwohl in seiner Haut und weiß vielleicht auch gar nicht so wirklich warum eigentlich. Es gibt Tage, da kann man sich selbst nicht so richtig leiden. Und die anderen noch viel weniger. Da passt die Figur nicht. Da sitzt die Frisur nicht. Da stört dies oder das. Da fragt man sich, wieso andere einen nicht wahrnehmen. Interessiert sie meine Meinung denn nicht? Interessiert es sie nicht, wie es mir geht? Solche Tage hat jeder. Das ist ok. Das sind unsere Schatten-Tage. Vielleicht merkst du hierbei, dass sich deine Mitmenschen dir gegenüber an Tagen, an denen du so gar nicht mit dir zufrieden bist, auch anders verhalten, dass die Dinge anders laufen als gedacht, dass nichts so richtig klappt oder du das Gefühl hast, die Welt hat sich gegen dich verschworen. Tatsächlich tut die Außenwelt nichts anderes, als uns unsere Innenwelt zu spiegeln – auf verschiedenste Art und Weise. Vielleicht hast du das auch schon tausend Mal gehört oder gelesen. An manchen Tagen nervt es einen auch, so etwas zu hören. Nichts desto trotz stelle ich immer wieder fest, dass da sehr viel Wahrheit drinsteckt.

 

Wenn wir mit uns selbst nicht zufrieden sind, uns nicht so annehmen können, wie wir nun mal sind, mit uns hadern, dann zeigt sich das auch je nach Intensität mehr oder weniger deutlich in unserem Umfeld und unseren Erfahrungen. Wir erwarten von den anderen, dass sie uns lieben und uns endlich die Liebe und Aufmerksamkeit schenken, die wir verdammt noch mal verdienen. Aber das wird nicht passieren – auch nicht in Beziehungen. Vielleicht am Anfang, wenn alles noch frisch ist und wir total verliebt sind – aber dann verhalten wir uns auch selbst anders und sind gut drauf. Doch irgendwann merkt der Andere was in unserem Innersten los ist und wird uns dies vor Augen führen. Meistens geschieht das nicht bewusst, sondern unbewusst. Ich weiß selbst wie schwierig es sein kann zu verstehen, was diese Situation mir denn nun zeigen soll. Was soll das Verhalten des Anderen mir über mich sagen? Der Andere hat doch den Fehler gemacht und verhält sich blöd – und nicht ich. Das ist schon richtig. Dennoch verrät alles, was wir am Anderen gerade ablehnen auch etwas über uns selbst. Ich merke das ganz besonders, wenn ich an einem Tag mit mir selbst nicht zufrieden bin oder schlecht drauf bin. Auch wenn ich meine, dass ich es nicht nach Außen zeige, spüren es die Menschen, mit denen ich zu tun habe, trotzdem. Entweder werde ich dann ignoriert, mein Gegenüber ist beleidigt, es kommt zum Streit oder es passiert ein Missgeschick usw.  Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir unsere Selbstliebe stärken. Denn dann dürfen wir aufhören, die Schuld bei den Anderen zu suchen, an den Anderen Dinge verändern zu wollen, sondern bei uns selbst anfangen. Lerne dich selbst zu lieben. Wirklich. Von ganzem Herzen. Aufrichtig. Dann wird sich automatisch einiges in deinem Umfeld verändern.

 

Das geht nicht von heute auf morgen und auch nicht von allein. Und natürlich hat man trotzdem auch mal schlechte Tage. Aber es geht darum, was du in deinem tiefsten Inneren fühlst. Es erfordert schon deinen Einsatz. Und es ist auch wichtig, dass du am Ball bleibst, dass du nicht nach 3 Tagen aufhörst, etwas für deine Selbstliebe zu tun. Nichts geht, wenn du es nicht wirklich willst. Bist du bereit, etwas dafür zu tun?

 

Du kannst mit einer kleinen Übung beginnen, diese mache ich selbst – nicht mehr jeden Tag, aber doch immer mal wieder. Anfangs solltest du sie täglich machen. Für mindestens 30 Tage.

Stelle dich einmal am Tag für 1 Minute vor einen Spiegel.

Schau dir fest in die Augen. Es ist wichtig, dass du dir wirklich in die Augen siehst.

Atme tief ein und aus.

Und dann sagst du Folgendes: „Ich, (dein Name), bin genau richtig, so wie ich bin. Ich akzeptiere und ich liebe mich.“

Wiederhole diese Sätze 1 Minute lang. Achte darauf, welche Gefühle dabei hochkommen und schau was in deinen Augen passiert.

Danach halte deinem Blick noch ein paar Sekunden stand und atme tief ein und aus.

Wenn du das noch nicht kannst, weil du vielleicht noch nicht wirklich an die oben genannten Sätze glaubst, dass du genau so richtig bist, dann kannst du deine Affirmation für den Anfang etwas abändern. Du kannst z. B. sagen: „Ich, (dein Name), möchte mich wirklich so akzeptieren, wie ich bin. Ich gebe mein Bestes. Ich möchte mich wirklich lieben.“ Finde positive Sätze, denen du zustimmen kannst. Und mache diese Übung täglich für mindestens 30 Tage. 1 Minute kann dir dabei sehr lang vorkommen. Halte durch. Schaue fest in deine liebevollen Augen. Denke daran, nur wenn du es regelmäßig machst, wird es auch funktionieren.

Auch nach den 30 Tagen kannst du dir die Sätze immer wieder sagen, sobald du an einem Spiegel oder einer Scheibe vorbeikommst und dein Spiegelbild siehst. Je öfter, desto besser. Auch wenn du mal für einen Tag unterbrichst, mache danach trotzdem weiter.

 

Ich wünsche dir viel Freude dabei, dir mit voller Aufmerksamkeit in deine wundervollen Augen zu sehen. Die Augen sind die Spiegel deiner Seele.

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